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Expertentipps: Ein Anleger, der einstieg, als Bitcoin noch bei 10 USD notierte

Wir haben Krypto-Influencer, erfahrene Trader und andere Experten gebeten, ihre heißesten Tipps und die besten Geschichten rund um ihre lukrativsten Handelsgeschäfte preiszugeben.

Expertentipps: Ein Anleger, der einstieg, als Bitcoin noch bei 10 USD notierte

Wir haben Krypto-Influencer, erfahrene Trader, VC-Fondsgründer und andere Experten gebeten, ihre heißesten Tipps, besten Twitter-Quellen und Geschichten zu ihren besten Handelsgeschäften mit uns zu teilen. In dieser Ausgabe unterhalten wir uns mit dem langjährigen Trader Ray Tong, der viele praktische Tipps sowohl für Neueinsteiger als auch erfahrene Anleger hat.

Ray Tong stolperte 2011 über Bitcoin, während der Arbeit an einem Projekt an der Universität, lange bevor die meisten überhaupt davon gehört hatten. Er erwarb seinen ersten Bitcoin, als diese gerade 10 USD kosteten. Er musste dafür zu einem Walgreens-Geschäft gehen, um einem Unbekannten am anderen Ende der Welt eine Western-Union-Überweisung zu schicken. (Das ist glücklicherweise jetzt viel einfacher.) Als der Bitcoin-Preis schnell auf 30 USD anstieg, war es um ihn geschehen. Er begann, sich in den Jahren nach der Universität, als er bei Facebook arbeitete und Mitglied eines populären internen Krypto-Kanals war, immer mehr Wissen über Handelsgeschäfte anzueignen. Heute teilt er sein Leben zwischen seiner regulären Arbeit – er ist Produktmanager bei der Modewebsite Farfetch, wo er interne Tools entwickelt, die mit Krypto nichts zu tun haben – und der Verwaltung seines Kryptowährungsportfolios auf. Er hat viele praktische Tipps sowohl für Neueinsteiger als auch erfahrene Anleger.

Ray Tongs bevorzugtes Handelsgeschäft

Er weiß, dass das für einige verrückt klingen mag, doch Tong hat seit 2014 keine Bitcoin verkauft. Anfangs lag das daran, dass er einfach nicht wusste, wie er mit den steuerlichen Auswirkungen einer Gewinnmitnahme umgehen sollte, doch als Bitcoin im Laufe der Jahre zu einem Wertspeicher wurde, machte er es zu seiner Strategie. „Ich habe einfach weiter gekauft und den Verkauf hinausgeschoben“, erzählt er lachend. „Das half natürlich immens während der Blase 2017. Mein bestes Handelsgeschäft war wohl, dass ich gar nichts getan habe.“

Geben Sie FOMO (der Angst, etwas zu verpassen) nicht nach

Egal, wie gut Ihr Timing ist, Sie werden nie den perfekten Zeitpunkt erwischen. Sie werden bedauern, dass Sie bei steigenden Bitcoin-Werten zu spät gekauft haben, und bei sinkenden Werten werden Sie bedauern, dass Sie nicht früher verkauft haben (bzw. dass Sie eine Position aufgegeben haben, die sich später sehr gut erholt hat, oder bei einer Vielzahl anderer Szenarien). Sogar Tong, der Bitcoin gekauft hat, als es weniger als zehn Prozent seines derzeitigen Wertes hatte, erinnert sich, Bedauern verspürt zu haben, weil er das Gefühl hatte, er hätte etwas verpasst, weil er nicht schon früher gekauft hatte. „Es hilft, wenn man sich Ziele setzt“, erklärt er. „Ethereum zum Beispiel steht gerade bei 500 USD. Setzen Sie sich das Ziel, vielleicht 10 Prozent zu verkaufen, wenn es 1000 USD erreicht. Und weitere 10 Prozent, wenn es 1.500 USD erreicht. Diese Art von Richtlinie zu haben, ist sehr nützlich.“

Setzen Sie Grenzen

Manchmal wird Tong von Freunden gebeten, ihnen einen Geldbetrag zu nennen, den sie in Kryptowährungen anlegen sollten, doch seiner Meinung nach, darf man so nicht herangehen. Stattdessen sollten sie sich überlegen, welchen Prozentanteil ihres eigenen Anlageportfolios (und letztlich ihres Nettovermögens) sie anlegen wollen. „Sobald man diesen Wert bestimmt hat, kann man ihn in drei weitere Teile aufspalten – den Prozentsatz, den Sie in Bitcoin anlegen möchten, den Prozentsatz, den Sie in Ethereum anlegen möchten und den Prozentsatz, den Sie in alle anderen Kryptowährungen anlegen möchten.“

Verfolgen Sie Ihre Bestände

Tong empfiehlt, entweder eine Excel-Tabelle zu erstellen oder eines der verfügbaren kostenlosen Online-Tools zu nutzen, um immer ein Auge auf die eigenen Beständen zu haben und strategische Entscheidungen zu treffen. Er nutzt eine im Internet und mobil verfügbare App, die von der Marktinformationswebsite CoinGecko angeboten wird. „Man erhält dort Informationen zu praktisch jeder Kryptowährung und zu jedem Ticker-Symbol“, erklärt er. „Und man kann einfach manuell eintippen, wie viele Coins man hat und bekommt schnell eine Übersicht darüber, wie diese sich im Vergleich zueinander im Wert entwickeln.“

Recherche, Recherche, Recherche

Tong liest die großen Online-Publikationen zu Kryptowährungen wie Coindesk und Mercari, sagt jedoch, dass Twitter die einzige Quelle ist, die mit der Geschwindigkeit von Krypto mithält. Zu seinen Lieblingsquellen dort gehören die Mitarbeiter großer Fonds, die Zugang zu bedeutend mehr analytischen Ressourcen haben, als ein einzelner Trader. Zu seinen Empfehlungen zählen die Gründer von Three Arrows Capital Su Zhu und Kyle Davies und die Spartan Group. „Ich lese auch die Beiträge des gesamten Teams von Paradigm – die sind einfach brillant und die Dinge, die sie posten, sind sehr technisch“, erklärt er. „Wenn ich ihre Beiträge lese und nicht weiß, worüber sie sprechen, verspüre ich den dringenden Wunsch, mir dieses Wissen anzulesen.“

Man muss in Bitcoin denken, nicht in Dollar

Auch wenn es nicht einfach ist, empfiehlt Tong, dass man seine Denkweise anpasst und Bitcoin oder Ethereum zur Basiswährung in seinem Krypto-Portfolio macht, statt ständig darüber nachzudenken, was der Bitcoin- oder Ethereum-Wert in US-Dollar (bzw. in Ihrer jeweiligen Fiat-Währung) ist. „Versuchen Sie die Währung zu finden, an die Sie am meisten glauben und machen Sie diese zu Ihrer Basiswährung“, so Tong. „Machen Sie sich also [tagtäglich] nicht so viele Sorgen über den Wert Ihres Bestands in US-Dollar. Denken Sie lieber darüber nach, wie Sie an weitere Bitcoins kommen können. Viele große Unternehmen fangen jetzt genau damit an.“