Logo von Coinbase

Von der Vermeidung von FOMO (der Angst, etwas zu verpassen) bis hin zu einem Plan: fünf wesentliche Methoden, wenn der Kryptomarkt auf Talfahrt ist

Verlustbegrenzung bei fallenden Märkten (mit intelligenten Strategien)

Umbrellas schützen vor fallenden Kryptowährungen und roten Kerzen

Bitcoin und die Kryptomärkte haben seit ihren Anfängen im Jahr 2009 viele Auf- und Abwärtszyklen durchlaufen, selbst innerhalb der größeren anhaltenden Trends, die als Bullen- und Bärenmärkte bezeichnet werden. Zwar folgten bisher auf jeden Marktabschwung eine Erholung und erhebliches Wachstum, doch können die Zeiten sinkender Werte sowohl für erfahrene Trader als auch für Einsteiger belastend und schwer zu bewältigen sein.

Nachstehend besprechen wir fünf Strategien, die Ihnen bei einem Marktabschwung helfen können, den Wert Ihres Portfolios zu erhalten und emotionsgesteuertes Handeln und schlaflose Nächte zu vermeiden.

Nr. 1 – Werden Sie nicht zum Opfer von FOMO und FUD

Es ist wichtig, stets auf dem Laufenden zu bleiben, was die neuesten Nachrichten und Trends im Krypto-Universum angeht. Zu viele Informationen können aber auch zum Problem werden. Das gilt ganz besonders bei Marktabschwüngen, bei denen man sich allzu schnell von den eigenen Instinkten leiten lässt und schlecht getimte Transaktionen ausführt.

  • FOMO (Fear of missing out – die Angst, etwas zu verpassen) und FUD (Fear, uncertainty, and doubt – Furcht, Unsicherheit und Zweifel) sind typische Krypto-Begriffe und können einen stärkeren Einfluss auf unsere Kaufentscheidungen haben, als viele von uns wahrhaben wollen. 

  • FUD bezieht sich in der Regel auf eine ungünstige Stimmung am Markt, die durch Gerüchte, negative Presseberichte oder durch von prominenten Persönlichkeiten geäußerte Bedenken zu bestimmten Märkten oder Assets ausgelöst wird. Dies kann einen Preisdruck auslösen, da Trader ihre Bestände in der Erwartung weiterer Abschläge verkaufen. FOMO beschreibt das Gegenteil: Hierunter ist die Tendenz zu verstehen, sich nach positiven Preisbewegungen oder günstigen Nachrichten von Wunschdenken leiten zu lassen und hastige Entscheidungen zu treffen, um nur ja das nächste „Raketenschiff“ nicht zu verpassen. Häufig werden dabei fundamentale Signale übersehen.

Beachten Sie: Niemand kann verlässliche Aussagen über zukünftige Entwicklungen treffen, und der Rat eines Einzelnen ist niemals besser als die eigene Recherche, die zu eigenen Schlussfolgerungen führt. In manchen Fällen haben Influencer und Publisher tatsächlich ein Interesse daran, FUD- oder FOMO-Stimmungen auszulösen, um die Märkte in eine bestimmte Richtung zu manipulieren. Wenn Sie sich mit den neuesten Informationen zu den Krypto-Märkten versorgen, versuchen Sie immer, die Nachrichten anhand mehrerer Quellen zu bestätigen.

Nr. 2 – Setzen Sie sich klare Ziele, streuen Sie das Risiko und bleiben Sie im Rahmen Ihrer Möglichkeiten

Egal, wie sehr Sie einem Asset vertrauen, Sie sollten nie mehr als die Summe investieren, die zu verlieren Sie sich leisten können. Niemand möchte in einer emotionalen Achterbahnfahrt gefangen sein, in der man auf positive Entwicklungen hofft, während das eigene Portfolio langsam an Wert verliert.

  • Die meisten erfahrenen Investoren halten langfristig unterschiedliche Asset-Typen, um ihr Portfolio zu diversifizieren – von alternativen Kryptowährungen bis zu Indexfonds

  • „Krypto schläft nicht“, heißt es oft. Märkte für Kryptowährungen sind für ihre Volatilität bekannt. Um hier gegenzusteuern, sollten Krypto-Investoren ihre Tradingstrategien und, sofern möglich, ihre Ein- und Ausstiegspunkte zuvor festlegen. 

  • Selbst wenn Ihnen alle möglichen Informationen zur Verfügung gestanden haben, kann ein „Black Swan“-Ereignis, ein Hackerangriff oder ein Tweet eines Prominenten fallende Kurse auslösen. Daher ist es wichtig, vorauszuplanen und Maßnahmen zu ergreifen, um Verluste bei plötzlichen Einbrüchen abzufedern.

  • Anleger können feste Strategien in Betracht ziehen, wie zum Beispiel die Nutzung des Durchschnittskosteneffekts (bei dem in regelmäßigen Zeitintervallen für kleinere Summen ge- oder verkauft wird), um emotional gesteuertes Handeln zu vermeiden und nicht rund um die Uhr auf Diagramme starren zu müssen. 

Beachten Sie: Bei volatilen Assets wie Kryptowährungen ist es sehr leicht, sich emotional mitreißen zu lassen. Trading kann äußerst riskant sein, insbesondere in einem Krypto-Bärenmarkt. Anleger sollten sich daher Ziele setzen, die eine Balance zwischen der Minimierung potenzieller Verluste und der Erzielung möglicher Gewinne schaffen.

Nr. 3 – „HODLing“ und langfristige Perspektive

Der Spruch „ein Verlust ist es erst, wenn Sie verkaufen“ ist nur teilweise richtig, dennoch hat er ein gewisses Gewicht. Ist der Wert Ihrer Assets seit dem Kauf gesunken, bezeichnet man dies als „nicht realisierte Verluste“. Sie werden erst dann realisiert, wenn sie zu einem geringeren Preis als dem Kaufpreis veräußert werden. 

  • Bitcoin hat im Laufe der Jahre langfristig immer an Wert gewonnen. Selbst wenn die Preise aufgrund einer vorübergehenden Marktkorrektur oder eines längeren Krypto-Bärenmarktes nachgeben, zeigt die historische Entwicklung, dass sie sich aufgrund wirtschaftlicher Faktoren wie Knappheit voraussichtlich wieder erholen. Viele gehen davon aus, dass diese begrenzte Verfügbarkeit die Preise für Kryptowährungen wie Bitcoin im Laufe der Zeit steigen lässt. Ist Ihr Investitionshorizont längerfristig – Jahre statt Wochen oder Monate –, kann eine negative Preisbewegung als vorübergehend angesehen werden. 

  • Längerfristige Haltezeiträume haben sich bis heute als Strategie bewährt. Der Bitcoin hat sich in diesem Zusammenhang zum vermutlich erfolgreichsten größeren Asset des letzten Jahrzehnts entwickelt. 

Beachten Sie: Kryptowährungen für einen längeren Zeitraum zu halten, kann in Ländern wie den USA auch steuerliche Vorteile haben. Ein Haltezeitraum von einem Jahr oder länger kann aus steuerlicher Sicht günstiger sein als kurzfristig zu verkaufen.

Nr. 4 – Den Tiefpunkt aussitzen oder Gewinne mitnehmen

Eine der sichersten Möglichkeiten, um Krypto-Volatilität zu umgehen und sich selbst vor Markteinbrüchen zu schützen, besteht darin, besonders volatile Krypto-Bestände in stabilere Assets zu tauschen. So können Anleger nicht nur ihre Guthaben „sichern“, sie können auch ihr Risiko, die Notwendigkeit eines aktiven Portfoliomanagements sowie ihr Stressniveau in einem Krypto-Bullenmarkt reduzieren.

  • Stablecoins wie USDC zielen darauf ab, ihren Wert möglichst stabil zu halten. Tauschen Sie also einen Teil Ihres Portfolios in stabile Assets und verringern Sie so Ihre Anfälligkeit für Preisschwankungen bei schwachen Märkten. 

  • Bedenken Sie aber auch, dass Anleger, die alles auf einmal verkaufen – also „kapitulieren“ –, von plötzlichen Markterholungen ausgeschlossen sind. Daher ist es so wichtig, dass Sie sich – bevor Sie gezwungen sind, Entscheidungen unter Druck zu treffen – eine Vorstellung davon machen, mit welchem Gewinn- oder Verlustniveau Sie sich wohlfühlen.

Beachten Sie: Viele Anleger entscheiden sich zum Kauf oder Verkauf stabiler Assets als Teil einer größeren Rückzugs- und Rückkaufstrategie, was beim richtigen Timing zum allmählichen Wachstum ihres Portfolios beitragen kann. Dies klingt jedoch einfacher, als es tatsächlich ist: Selbst die erfahrensten Anleger verpassen häufig den richtigen Zeitpunkt für den Ein- oder Ausstieg. (Auch hier gilt, dass der Durchschnittskosteneffekt für viele Anleger eine gute Möglichkeit sein kann, um nicht einmal den Versuch zu unternehmen, den Markt zeitlich zu bestimmen.)

Nr. 5 – Sehen Sie die Möglichkeiten

Selbst wenn die Kryptomärkte fallen, gibt es Chancen – wenn man weiß, wo man suchen muss. Wo andere einen dunklen und kalten Krypto-Winter prophezeien, erkennen ehrgeizige Investoren neue Möglichkeiten, ihre bevorzugten Assets mit einem Abschlag zu erwerben und Gewinne zu erzielen.

  • „Buy the Dip“ – bei niedrigen Kursen kaufen – ist eine beliebte Strategie bei Tradern, die aufgrund hoher Preise frühere Chancen nicht wahrnehmen konnten, nun aber bei niedrigen Kursen in den Markt einsteigen oder ihre Positionen aufstocken. 

  • Selbst in einem Abwärtstrend gibt es kleine durch Marktschwankungen verursachte Höchst- und Tiefstwerte. Trader, die ihre technischen Analysefähigkeiten aufpoliert haben, können hier profitieren, indem sie ihr Wissen einsetzen, um diese kurzfristigen Schwankungen zu prognostizieren, und zu den kurzfristigen Tiefstwerten kaufen und zu den Höchstwerten verkaufen. 

  • Leerverkäufe oder Wetten auf fallende Asset-Kurse können ebenfalls eine gute Strategie sein, um in Zeiten nachgebender Märkte Gewinne zu erzielen.

  • Aktivitäten wie Staking und DeFi-Yield-Farming können ebenfalls zu Renditen und einem ständigen Wachstum Ihres tatsächlichen Krypto-Saldos beitragen, selbst in einem Krypto-Bärenmarkt oder bei einem Abwärtstrend. 

  • Wenn Sie davon ausgehen, dass ein Asset zukünftig im Wert steigen wird, funktioniert der Durchschnittskosteneffekt – egal ob die Märkte steigen oder fallen! Tatsächlich erhalten Sie bei Abwärtsbewegungen mehr Krypto für Ihr Geld.

Beachten Sie: Diese Aktivitäten (wahrscheinlich mit Ausnahme des Durchschnittskosteneffekts) sind nichts für schwache Nerven und können unter Umständen zu erheblichen finanziellen Verlusten führen.  Zumindest werden Sie erheblich mehr Zeit vor dem Bildschirm verbringen, um sich komplexe Kursverläufe anzusehen.